Der Handelsverband Nord und die Gewerkschaft ver.di haben sich heute nach einem mehr als einjährigen Tarifkonflikt auf einen Tarifabschluss für das Tarifgebiet Hamburg geeinigt. Dieser Abschluss, der nur für Hamburg gilt, dürfte auch Signalwirkung für die übrigen Tarifgebiete in Deutschland haben.

Nach fünf Nullmonaten werden die Entgelte ab dem 1. Oktober 2023 um 5,3 Prozent angehoben. Ab dem 1. Mai 2024 gibt es weitere 4,7 Prozent und im dritten Tarifjahr erhöhen sich die Entgelte zunächst um einen Festbetrag von 40 Euro und dann um weitere 1,8 Prozent. Bei einer Laufzeit von 36 Monaten entspricht das einer Gesamtentwicklung von 13,67 Prozent. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro (Vollzeit). Die Arbeitgeber waren bereit, den Betrag für tarifliche Altersvorsorge von jährlich 300 Euro auf 420 Euro anzuheben.

„Wir sind erleichtert, dass es trotz der historisch schwierigen Ausgangslage mit außergewöhnlicher Inflation, multiplen globalen Krisen und einer andauernden Konsumzurückhaltung der Verbraucher gelungen ist, heute in einem ersten Tarifgebiet einen Abschluss für den Einzelhandel zu erzielen. Damit ist man an die äußerste finanzielle Schmerzgrenze für die Arbeitgeber gegangen“, so der Tarifgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Steven Haarke. Für viele Unternehmen stelle dieser Abschluss eine enorme finanzielle Herausforderung dar. Dennoch garantiere er die wichtige Friedenspflicht und damit Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre. Der historisch langen Laufzeit komme dabei eine besonders hohe Bedeutung zu.

Der Tarifabschluss liegt deutlich unterhalb der ursprünglichen Forderungen von ver.di. Die Gewerkschaft hatte je nach Tarifgebiet tabellenwirksame Entgeltsteigerungen von bis zu 15 Prozent bei einer Laufzeit von nur zwölf Monaten gefordert. „Wir gehen als Arbeitgeberbank geschlossen aus dieser hoch komplexen Tarifrunde - das ist sehr wichtig für uns. Der Flächentarifvertrag wird damit auch zukünftig eine zentrale soziale Säule der Branche mit ihren mehr als drei Millionen Beschäftigten bleiben“, so Haarke.

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