Das Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel hat vor dem ersten Advent nur verhalten Fahrt aufgenommen. Zugleich zeigt das aktuelle HDE-Konsumbarometer, dass die Verbraucherstimmung im Dezember weiter nachgibt und auf den niedrigsten Stand seit Jahresbeginn fällt.

Schwacher Auftakt in die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts

Angesichts anhaltender Kaufzurückhaltung und geringerer Kundenfrequenzen kommt das Weihnachtsgeschäft bislang nur schleppend voran. Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland unter 300 Handelsunternehmen zeigt: Der stationäre Einzelhandel ist mit dem Verlauf im November und insbesondere mit der Woche vor dem ersten Advent überwiegend unzufrieden. Auch aus dem Bereich des Handelsverbands Nordwest wird über einen verhaltenen Start berichtet.

Mehr als 60 Prozent der befragten Betriebe bewerten die Geschäfte in der letzten Novemberwoche als schwach, nur knapp ein Viertel zeigt sich zufrieden. Ein Lichtblick war vielerorts der Samstag, der mit etwas besseren Umsätzen für vorsichtigen Optimismus mit Blick auf die kommenden Adventswochen sorgt. Hauptursache für die bisher fehlende Dynamik sind gesunkene Kundenfrequenzen: Rund 70 Prozent der Unternehmen berichten von weniger Besucherinnen und Besuchern im Vergleich zum Vorjahr.

Mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts sind lediglich 14 Prozent der Unternehmen zufrieden. Etwas besser fällt die Zwischenbilanz in den Sortimenten Spielwaren, Uhren und Schmuck sowie Unterhaltungselektronik aus. Gefragt waren in der Woche vor dem ersten Advent zudem Winterbekleidung und warme Schuhe, Sportbekleidung und Gutscheine.

Etwa jedes fünfte befragte Unternehmen rechnet dennoch mit einer Belebung des Geschäfts in den nächsten Wochen. Für viele Händlerinnen und Händler entscheidet der weihnachtliche Endspurt maßgeblich über den Erfolg des gesamten Geschäftsjahres – entsprechend groß ist die Hoffnung auf mehr Frequenz und Umsatz an den Adventswochenenden.

Für das Weihnachtsgeschäft 2025 in den Monaten November und Dezember erwartet der Einzelhandel bundesweit Umsätze von insgesamt 126,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Konsumstimmung im Dezember auf Jahrestief

Parallel zur verhaltenen Umsatzentwicklung im Weihnachtsgeschäft trübt sich die Verbraucherstimmung weiter ein. Das aktuelle HDE-Konsumbarometer für Dezember zeigt, dass der Index auf das niedrigste Niveau seit Jahresbeginn fällt. Die traditionell umsatzstarke Vorweihnachtszeit sorgt damit bislang nicht für eine spürbare Aufhellung der Konsumlaune.

Die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher nimmt im Dezember leicht zu. Sichtbar ist eine Verschiebung vom Konsum hin zum Sparen: Die Anschaffungsneigung geht im Vergleich zum Vormonat zurück, während für die kommenden Wochen höhere Sparbeträge eingeplant werden. Das lässt ein eher mäßiges Weihnachtsgeschäft erwarten.

Hinzu kommt eine anhaltend hohe Verunsicherung. Die Einschätzung der Verbraucherinnen und Verbraucher zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung fällt deutlich pessimistischer aus, die Konjunkturerwartungen geben gegenüber dem Vormonat nach und erreichen den niedrigsten Stand seit Anfang 2024. Viele Menschen rechnen offenbar nicht damit, dass der Jahreswechsel kurzfristig mit einem merklichen gesamtwirtschaftlichen Aufschwung verbunden sein wird.

Etwas positiver beurteilen die Befragten hingegen ihre persönliche Einkommenssituation: Die Einkommenserwartungen steigen im Vergleich zum Vormonat. Mögliche Ursachen sind erste von der Bundesregierung beschlossene Entlastungsmaßnahmen. Insgesamt endet das Jahr 2025 für die Verbraucherstimmung jedoch nahezu auf dem schwachen Niveau, auf dem es begonnen hat – ohne die erhoffte Erholung und mit entsprechend verhaltenen Aussichten für den Konsum.

Methodik des HDE-Konsumbarometers

Das jeweils am ersten Montag eines Monats erscheinende HDE-Konsumbarometer basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.600 Personen. Abgefragt werden unter anderem Anschaffungsneigung, Sparneigung, subjektive finanzielle Situation sowie weitere konsumrelevante Faktoren. Das Konsumbarometer bildet nicht das aktuelle Ausgabeverhalten ab, sondern die erwartete Konsumstimmung der kommenden drei Monate und dient damit als Indikator für die weitere Entwicklung des privaten Konsums.

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