Gestern hat die Landesregierung bekannt gegeben, dass auch in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einem 7-Tage-Inzidenzwert von unter 100 die Ladengeschäfte, mit Ausnahme der die notwendige Grundversorgung absichernden Betriebe, ab dem 10. Mai 2021 nur noch mit dem Nachweis eines negativen Tests, einer vollständigen Impfung oder Genesung betreten werden dürfen. Zwar müsste man sich nun zuvor nicht mehr im Geschäft anmelden, aber dennoch bedeutet dies ganz klar eine Verschlechterung für den Einzelhandel im Vergleich zur bisherigen niedersächsischen Regelung des „Click und Meet“ für einen Inzidenzwert von unter 100.

„Seit Dienstag erreichen uns viele E-Mails und Anrufe, mit denen die Händler Ihr großes Unverständnis äußern. Sie sind zurecht aufgebracht, dass Ihnen das, was die Landesregierung nun im Einzelhandel plant, als Perspektive oder eine Verbesserung der Situation verkauft werden soll. In Wirklichkeit bedeutet dies eine Verschärfung der Situation“, so Jan König, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nordwest. Nach einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) im April hatten die Händler, die Kunden nur mit negativem Corona-Test empfangen durften, Umsatzverluste von mehr als 60 Prozent zu verzeichnen. „Und die Erfahrungen, die wir im Nordwesten mit der Bundesnotbremse gemacht haben, bestätigen das ganz eindeutig“, so König weiter.

Immer wenn es wieder einigermaßen erträglich läuft, kommt der nächste Schlag – so empfinden es viele Händler. Man hatte sich bereits auf das bisher in Niedersachsen gut funktionierende Click und Meet eingestellt. Nun werden neue Hemmnisse aufgebaut. Viele wissenschaftliche Studien haben mittlerweile nachgewiesen, dass der Handel kein Infektionstreiber ist und dass die bisherigen Hygienemaßnahmen vollkommen ausreichend sind und sich bewährt haben. Vier Tage vor dem geplanten Start sind auch wieder einmal viele entscheidende Dinge unklar: was genau ist ein „qualifizierter“ Test? Können einen solchen Test wie bisher auch Mitarbeiter vor den Geschäften durchführen? Gilt die Testpflicht auch für Kinder und Jugendliche? Dass die Händler der Zugang auch noch kontrollieren müssen sorgt zusätzlich für Verärgerung, denn es ist unklar wie das überhaupt zu erfolgen hat und es gibt auch datenschutzrechtliche Fragen. Gerade auch im ländlichen Raum gibt es nicht überall Testmöglichkeiten „um die Ecke“.

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