In der Diskussion über autofreie Innenstädte warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) davor, die Erreichbarkeit der Handelsstandorte durch einseitige Mobilitätskonzepte zu schwächen. Mit Blick auf das ab heute geltende Dieselfahrverbot in München und die Sperrung der Berliner Friedrichstraße für den Kfz-Verkehr mahnt der HDE zu umsichtigen Maßnahmen und insbesondere zur Einbeziehung der betroffenen Händlerinnen und Händler vor Ort.
„Der Handel ist der Hauptgrund für einen Innenstadtbesuch. Händlerinnen und Händler müssen daher in jeder Stadt Teil der Debatte über innerstädtische Mobilitätskonzepte sein“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Klimawandel mache den Stadtumbau unausweichlich. Die Gestaltung von Grünflächen, mehr Wasserflächen in den Innenstädten, Fassadenbegrünungen und Verschattungen seien wichtig für die Absenkung der Temperaturen in den Stadtzentren. Auch die Umwidmung der Flächen für den ruhenden Verkehr müsse bedacht werden. „Hierbei allerdings die Erreichbarkeit von Handelsstandorten leichtfertig zu schwächen und Händlerinnen und Händler nicht einmal in die Diskussion über die Mobilität vor Ort einzubeziehen, erschwert den Weg zur klimagerechten Stadt erheblich“, so Genth weiter. Es sei unerlässlich, Mobilität ganzheitlich zu betrachten und Anrainer an der Entwicklung von Konzepten zu beteiligen. Die Gestaltung klimagerechter Städte sei nur dann nachhaltig möglich, wenn die Interessen aller innerstädtischen Akteure berücksichtigt würden.